FALLSTUDIE
WENIGER GEWALTVERBRECHEN IN
KOLUMBIEN
Kolumbien hatte jahrzehntelang unter gewalttätigen Auseinandersetzungen zu leiden − Guerillakämpfe, Bürgerunruhen, sich bekriegende Drogenkartelle und Kokain-Kriege. Hunderte, wenn nicht gar Tausende von Menschen wurden entführt oder ermordet.
Im Jahr 2004 bezeichneten die Vereinten Nationen die Konflikte in Kolumbien als „die schlimmste humanitäre Krise in der westlichen Hemisphäre“.
Ein bekannter kolumbianischer Schauspieler und Komiker beschloss, wirksame Maßnahmen gegen den Niedergang seines Landes zu ergreifen und verwendete den Weg zum Glücklichsein, um etwas gegen diese nationale Krise zu unternehmen. Auf Grundlage der 21 Regeln konzipierte er eine einzigartige Show, die er inzwischen für 150 000 Zivilisten und Militärangehörige aufgeführt hat. In Würdigung seiner Leistung bezeichnete ihn der Verteidigungsminister als „Soldat des Glücklichseins“.
Ein Oberst der kolumbianischen Nationalpolizei erfuhr vom Weg zum Glücklichsein, als das Heft in Cartagena, eine stark vom Tourismus abhängige Hafenstadt, eingeführt wurde. Damals war diese lebenswichtige Einnahmequelle durch die eskalierende Kriminalität ernsthaft bedroht; die Anzahl der bewaffneten Raubüberfälle hatte sich jährlich verdoppelt. Nach einer Ausbildung in der Verwendung des Wegs zum Glücklichsein begannen der Oberst und seine Offiziere mit der Verteilung des Hefts am Plaza Santo Domingo, dem Zentrum des Nachtlebens von Cartagena. Sie verteilten das Heft auch im Vorort Terranova und an Stierkampf-Fans am Plaza de Toros. Das Heft wurde in großem Umfang an Schulen verbreitet, wo auch Seminare für Tausende von Schülern abgehalten wurden. Insgesamt lernten Zehntausende Bürger von Cartagena die 21 Regeln kennen. Dies führte dazu, dass sich die Kriminalitätsrate um 27 Prozent verringerte und Cartagena zur sichersten Stadt in Kolumbien erklärt wurde.
Daraufhin rief der Oberst ein nationales Programm ins Leben, im Rahmen dessen die Polizei in Bogotás Stadtteilen Engativá und Salitre im Weg zum Glücklichsein ausgebildet wurde. Diese verteilte das Heft dann ihrerseits bei Konzerten, an Universitäten, auf Märkten in der Stadt Santa Marta und in der Kolonialsiedlung Villa de Leyva. Insgesamt waren zehntausend Polizisten in 21 Städten an dieser Aktion beteiligt.
Als Besucher aus 24 Ländern für die Junioren-Fußballweltmeisterschaft nach Kolumbien kamen, verteilten Polizisten 300 000 Hefte in zehn Tagen. Die Sportveranstaltung endete ohne einen einzigen Bericht über Vorfälle von Gewalt.
Alles in allem hat die kolumbianische Polizei für 3 Millionen Bürger „Weg zum Glücklichsein“-Seminare abgehalten und das Heft an 20 Prozent der Bevölkerung verteilt. Die Kriminalitätsrate fiel um 50 Prozent und der kolumbianische Tourismus stieg auf ein höheres Niveau als in allen anderen lateinamerikanischen Ländern. Laut der Aussagen höherer kolumbianischer Polizeibeamter ist dies in einem hohen Maße auf den Weg zum Glücklichsein zurückzuführen.